Karrierenews
Mag.a (FH) Sabine Pötz

„Die Meinung zu Job- und Karrieremessen ist grundsätzlich positiv – doch Begeisterung sieht anders aus!“ resümiert Mag. (FH) Sabine Pötz, Gründerin von TECHsearch, Personalberaterin und Karriere-Coach.

Juni 2, 2015

Umfrageergebnis: Wie zeitgemäß sind Jobmessen für Ingenieure?

In unserer Umfrage zum Thema „Wie zeitgemäß sind Job- und Karriere-Messen?“ konnten wir folgendes feststellen:

Die meisten Befragten besuchen hin und wieder eine Job- und Karrieremesse (ca. 42%) bzw. weitere 33% haben Messen in erster Linie während der Ausbildung besucht. Interessant ist dabei, dass jedoch nur 10% Job- und Karrieremessen für besonders notwendig erachten.

50% der Befragten finden Job- und Karrieremessen durchaus interessant und sehen darin eine geeignete Möglichkeit für die Job-Suche und Auswahl, 40% äußern sich jedoch wenig interessiert an dieser Kommunikationsmöglichkeit im Rahmen des Bewerbungsprozesses. Ein Viertel der Befragten gibt sogar an, noch nie eine Job- und Karrieremesse besucht zu haben.

Interessant ist, dass die meisten Messen für die IT und Engineering Branche bei den Befragten jedoch unbekannt sind. Fokussiert man sich beispielsweise nur auf die Messen in Wien, überrascht das Ergebnis, dass 50% der Befragen, weder die Career Calling von der WU, TU und BOKU kennen, noch die Firmenmesse der IAESTE Vienna an der TU Wien bisher wahrgenommen haben.

In den Kategorien „bekannt“ und „bekannt und besucht“ schneiden in Summe der TUday an der TU Wien mit 66%, dicht gefolgt von der BeSt3 in Wien ab.

Mein Resümee aus unserer Umfrage ist, dass sich trotz einer nicht einwandfreien statistischen Repräsentanz zumindest Indikatoren ableiten lassen und sich folgende Schlussfolgerungen ergeben:

  • Job- und Karrieremessen sind für Bewerber und Jobs-Suchende eine durchaus interessante Möglichkeit, um mit Firmen in Kontakt zu treten. Angesprochen fühlen sich jedoch offensichtlich eher Personen in Ausbildung bzw. mit wenig Erfahrung. Experten in IT & Engineering sind offensichtlich nicht die Zielgruppe, welche durch klassische Job-Messen erreicht werden, auch, wenn die Messen auf eine technische Zielgruppe fokussieren.
  • Ein interessantes Ergebnis ist auch, dass wir durch Einzelgespräche zu diesem Thema erfahren durften, dass die Aufwand-Nutzen-Relation aus Bewerbersicht nicht gegeben ist. Die redundante Information, welche ebenso durch die Webpräsenz des Unternehmens in wesentlich kürzerer Zeit gewonnen werden kann, wurde dabei am stärksten betont.
  • Weiters wurde die sinnvolle Auswahl der Messerepräsentatoren kritisiert. Der Wunsch, auf der Messe mit Fach-Experten und potenziellen Kollegen oder Vorgesetzen zu sprechen wurde besonders geäußert. Weniger positive Äußerungen gab es zu Personal-, Marketing- und Vertriebsmitarbeitern.

Für meine Arbeit als Personalberater bedeutet das, dass TECHsearch zwar auch weiterhin auf Messen vertreten sein wird, jedoch die Auswahl und Vorbereitung noch gezielter erfolgen wird und für uns auch definitiv die Zeit gekommen ist, neue Wege der persönlichen Kommunikation im Recruiting zu gehen!

Haben Sie Erfahrung zu diesem Thema oder möchten Sie sich mit mir austauschen? Ich freue mich, wenn Sie sich bei mir melden oder über Ihre Erfahrungen berichten!