HR-News
Mag.a (FH) Sabine Pötz

„Ursprünglich sollte ‚Human Resources‘ zeigen, wie wertvoll der Mensch im System ist – nicht, wie ersetzbar. Heute zeigt unsere Haltung, ob wir diesem Anspruch noch gerecht werden“, betont Sabine Pötz, Gründerin von TECHSEARCH, Personalberaterin und Karriere-Coach im aktuellen Artikel:

Juli 24, 2025

„Human Resources“ – Ein Begriff, der unsere Haltung zum Menschen sichtbar macht

Der Begriff „Human Resources“ – oder auf Deutsch „menschliche Ressourcen“ – sorgt seit Jahren für Diskussionen. Für die einen klingt er nach Effizienzdenken, Austauschbarkeit und Optimierung. Für die anderen bleibt er ein Versuch, den Menschen endlich sichtbar zu machen: als wertvolle, strategisch zentrale Kraft in Organisationen und Unternehmen.

Ursprünglich wurde der Begriff nicht eingeführt, um zu entmenschlichen. Ganz im Gegenteil. Er sollte die Bedeutung des Menschen im Wirtschafts- und Arbeitskontext unterstreichen – als Quelle von Kreativität, Verantwortung, Innovation und Entwicklung. In einer Zeit, in der Maschinen, Prozesse und Kapital im Fokus standen, war das ein notwendiger Perspektivwechsel.

Doch Sprache verändert sich – und mit ihr unsere Assoziationen. Heute verbinden viele mit Human Resources eher die Vorstellung, dass Menschen „verbraucht“ oder ersetzt werden können. Dass es darum geht, sie effizient zu managen, nicht zu fördern. Diese Wahrnehmung hat sich in vielen Köpfen festgesetzt.

 

Aber ist das die ganze Wahrheit?

Es gibt eine andere Sichtweise – eine, die im Kern viel näher an der ursprünglichen Idee liegt: den Menschen nicht als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern als Träger von Sinn, Potenzial und Entwicklung. Als jemand, der mehr will als nur funktionieren. Als jemand, der gestalten, wachsen und beitragen möchte.

Sprache prägt uns, keine Frage. Worte haben Macht. Sie formen unser Denken, unsere Strukturen, unsere Entscheidungen. Aber noch stärker als Sprache ist unsere Haltung. Wie wir Menschen wirklich sehen – das entscheidet letztlich darüber, wie wir mit ihnen umgehen.

Ob wir den Begriff Human Resources weiter verwenden oder neue Begriffe suchen – entscheidend ist nicht die Sprache allein. Entscheidend ist, ob wir den Menschen als das erkennen, was er ist: ein Wesen mit Potenzial, mit Bedürfnissen, mit dem Wunsch, zu wachsen und Sinn zu stiften.

Für Führungskräfte, Personalverantwortliche und Organisationen bedeutet das: Es geht nicht nur darum, Prozesse zu gestalten, sondern Beziehungen. Nicht nur darum, Leistung zu messen, sondern Entwicklung zu ermöglichen. Nicht nur darum, über Menschen zu sprechen – sondern mit ihnen.

Denn unsere Haltung ist der Maßstab. Sie zeigt sich nicht im Begriff, sondern im gelebten Alltag. Und so liegt es an uns, ob wir den Begriff „Human Resources“ mit Leben füllen – oder ihn durch neue Begriffe ersetzen. Entscheidend ist nicht das Etikett. Entscheidend ist, ob wir den Menschen darin erkennen.

 

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