Karrierenews
Mag.a (FH) Sabine Pötz

„Gestalten Sie das Vorstellungsgespräch aktiv und verfassen Sie Ihren eigenen Leitfaden für das Bewerbungsgespräch!“ empfiehlt Mag. (FH) Sabine Pötz, Gründerin von TECHsearch, Personalberaterin und Karriere-Coach im aktuellen Artikel:

Juli 6, 2012

So bleiben Sie in Erinnerung: ein Interviewleitfaden aus Bewerbersicht

Viele Vorstellungsgespräche laufen ähnlich ab bzw. lässt sich in Büchern eine gewisse Struktur eines Bewerbungsgesprächs nachlesen, welche sich aus Sicht des Recruiters, der tendenziell den Leitfaden vorgibt, in etwa folgendermaßen gliedert:

  • Begrüßung und Kurzvorstellung des Unternehmens durch den Firmenvertreter
  • Einholung von Informationen hinsichtlich
    • der Aus- und Weiterbildung des/ der BewerberIn
    • der praktischen Erfahrung des/ der BewerberIn
    • der beruflichen Interessen, Ziele und Zukunftspläne des/ der BewerberIn
  • Vorstellung des Jobs und weitere Details zum Unternehmen
  • Allgemeine Rahmen- und Vertragsbedingungen
  • Möglichkeit zur Fragestellung und weiteres Vorgehen
  • Verabschiedung

Haben auch Sie als Bewerber einen roten Faden, der Sie sicher durch das Gespräch leitet? Inwiefern decken sich Ihre Themenbereiche mit denen des Recruiters?

Hier ein paar Ideen, wie Sie sich aktiv in den Leitfaden des Recruiters einbringen können und so einen bleibenden Eindruck hinterlassen:

Bei der Begrüßung:

  • Stellen Sie sich stets mit Ihrem vollen Name vor bzw. machen Sie deutlich, wie Sie angesprochen werden wollen.
  • Merken Sie sich den Namen Ihres Gesprächspartners und fragen Sie gleich bei der Begrüßung nach, sollten Sie den Namen nicht richtig verstanden haben.
  • Bereiten Sie sich bei der Begrüßung auf einen kurzen Small-Talk vor und überlegen Sie sich sinnvolle Themen, die über das Wetter und Ihre „Anreise“ hinausgehen, damit Sie etwas über die Firma erfahren (z.B. über den Standort: Größe, Mitarbeiteranzahl, Gründungsjahr, etc.)
  • Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihrem Ansprechpartner mit einem offenen und positiven Auftreten gegenüber zu stehen, in dem Sie Ihre Stimme, Ihren Händedruck etc. entsprechend der Situation wählen.
  • Nehmen Sie den Ihnen zugewiesenen Platz an und nehmen Sie das Angebot, etwas zu trinken an.

Bei der Kurzvorstellung des Unternehmens durch den Firmenvertreter:

  • Haken Sie bereits hier ein und gewinnen Sie Informationen zur Unternehmenstätigkeit, den Produkt- und/ oder Branchenschwerpunkten, der Unternehmensgröße, über die Unternehmenshistorie, etc.
  • Bringen Sie sich auch mit Ihrem Wissen über das Unternehmen ein und zeigen Sie, was und wie Sie vorab bereits über das Unternehmen recherchiert haben.

Beim eigentlichen Interview zu Ihrem Werdegang und Ihren Zukunftsplänen:

  • Bereiten Sie Ihre Ausführungen in einem unterschiedlichen Genauigkeitsgrad vor und fragen Sie Ihren Gesprächspartner, wie detailliert Sie auf die einzelnen Elemente eingehen sollen.
  • Vermeiden Sie grundsätzlich zu lange Monologe und fassen Sie Kernelemente immer wieder zusammen.
  • Entscheiden Sie je nach Gesprächssituation, ob es sinnvoller ist, eine Kurzdarstellung Ihres Werdegangs voranzustellen oder das Gespräch mit einer Kurzdarstellung abzuschließen.
  • Konzentrieren Sie sich an dieser Stelle auf Ihre eigene Person und nehmen Sie nur dann Bezug zum Unternehmen oder zum Job, wenn Sie bereits wissen, dass sich Ihre Erfahrungen mit den zu erwartenden Aufgaben hier im Unternehmen decken

Bei der Vorstellung des Jobs und den weitere Details zum Unternehmen:

  • Klären Sie Ihren Verantwortungsbereich und Ihren Aufgabenbereich.
  • Erfragen Sie, wo im Unternehmen Ihre Position angesiedelt ist und wer vor- und nachgelagerte Personen/ Funktionen sind.
  • Fragen Sie nach Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven und in welchem zeitlichen Ausmaß und bei welcher Leistung diese Ziele erreichbar sind.
  • Finden Sie heraus, worin Qualifikations- und Persönlichkeitskriterien liegen, die erfüllt sein müssen und welche, idealerweise erfüllt sein sollen, damit Sie hier nochmals Ihre Vorzüge unterstreichen können.
  • Fassen Sie in einem Resume zusammen, wie Ihnen die Job- und Unternehmensvorstellung gefallen hat und inwiefern sich das mit Ihren Erwartungen deckt.
  • Halten Sie sich die Möglichkeit offen, bei weiteren Fragen Ihren Ansprechpartner nochmals zu kontaktieren.

Bei den allgemeine Rahmen- und Vertragsbedingungen:

  • Kommunizieren Sie klar Ihre Gehaltsvorstellungen und fragen Sie nach, inwiefern diese für den Job angemessen sind.
  • Fragen Sie nach Gehaltsentwicklungsmöglichkeiten.
  • Fragen Sie nach dem Gesamtpaket und kommunizieren Sie, was Ihnen vertraglich gesehen am wichtigsten ist (z.B. Zeitausgleichsmöglichkeiten, Teleworking, etc.).

Bei der Möglichkeit zur Fragestellung:

  • An dieser Stelle sind vermutlich keine Fragen mehr offen, wenn Sie sich aktiv in das Gespräch eingebracht haben. Sollte dennoch etwas offen sein, fragen Sie es jetzt!

Bei der weitere Vorgehensweise:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wann und von wem Sie ein Feedback zu Ihrer Bewerbung und zum Gespräch bekommen.
  • Klären Sie, bei wem Sie gegebenenfalls nachfragen können.
  • Erwähnen Sie an dieser Stelle auch, wie sich das weiteres Vorgehen in Ihrem Bewerbungsprozess gestaltet (z.B. wann möchten Sie eine Entscheidung für einen Job getroffen haben, wie ist der Status bei anderen Gesprächen, etc.)

Bei der Verabschiedung:

  • Fassen Sie Ihren Eindruck aus dem Gespräch nochmals kurz und bündig zusammen, um das Gespräch positiv abzuschließen.
  • Bedanken Sie sich für den Termin.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema „Bewerbungsgespräche“? Dann kontaktieren Sie mich!